Höji Sulegg

Oberhalb von Lauterbrunnen verbirgt sich die Gratwanderung von der Höji Sulegg zu den Lobhörnern. Meist ganz oben auf dem Grat kann man die wunderbare Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau auf der einen, Thuner- und Brienzersee auf der anderen Seite geniessen. Bis zur Lobhornhütte führt ein Bergwanderweg. Ab der Hütte wird es dann etwas abenteuerlicher und es ist nicht immer ein Weg vorhanden. Über den Grat gibt es einen durchgängigen Weg bis zu den Lobhörnern. Über offizielle Bergwanderwege kann man schliesslich in verschiedene Richtungen absteigen.

Bergwanderweg Sulwald – Lobhornhütte

Bereits die Anreise zur Wanderung ist etwas abenteuerlich. Abhängig natürlich davon, welchen Weg man nimmt. Ich entschied mich für die Anreise mit dem Bus nach Isenfluh und mit der Seilbahn nach Sulwald. Mit der Kleinseilbahn – Kapazität 4 Personen oder 1 Kuh – gewinnt man rund 500 Höhenmeter. Im Sommer ist hier teilweise mit Wartezeiten zu rechnen, auch wenn die Bahn ununterbrochen fährt.

Der erste Teil der Wanderung führt ziemlich unspektakulär durch einen Wald. Diesen verlässt man nach rund 300 Höhenmetern. Kurze Zeit später erreicht man die Alp Suls. Hier kann man nun das erste Mal das Tagesziel in der Ferne erkennen. Bereits von hier aus sind die Lobhörner sehr eindrücklich anzusehen. Bereits muss man sich das erste Mal entscheiden, wie es weiter gehen soll. Entweder dem kleinen Sulsseeli entlang oder weiter zur Lobhornhütte. Ich entschied mich für den kleinen Umweg zur Lobhornhütte. Wer bereits eine Pause braucht, kann sich hier verpflegen und stärken.

Bergwanderweg Lobhornhütte – Höji Sulegg – Lobhörner

Frisch gestärkt geht es nun weiter. Entlang des Bergwanderwegs zum Bällehöchst überwindet man die nächsten knapp 100 Höhenmeter. Hier ist es nun wichtig, die Abzweigung nicht zu verpassen. Auf einer kleinen Ebene angekommen, bevor der Weg durch ein grosses Geröllfeld führt, biegt man links zur Höji Sulegg ab. Der Untere Teil der Matte ist durchsetzt von Wegspuren. Doch keine führt wirklich nach oben. Die einfachste Variante ist vermutlich dem Zaun auf der nördlichen Krete entlang steil nach oben. Hier bitte vorsichtig sein, geht es teilweise sehr steil nach unten. Ich wählte einen gemütlichen Zickzack immer weiter nach oben. Im oberen Drittel ist dann schliesslich wieder ein Weg vorhanden. Bald ist damit die Höji Sulegg erreicht. Es bietet sich eine wunderbare Aussicht auf den Brienzersee sowie die Berner Alpen. Auf der anderen Seite ist der Grat und am Ende die Lobhörner sichtbar.

Nach einer kurzen Pause gehts für mich auch schon weiter. Der Weg über den Grat ist nicht sehr breit, aber mit etwas Trittsicherheit gut zu begehen. Der Weg führt mehrheitlich über Gras und Kies. Teilweise sind ein paar grössere Steine zu überwinden. Ausgesetzte Stellen gibt es auf dem ersten Teil bis Niedri Sulegg keine. Beidseitig des Wegs geht es aber teilweise steil nach unten, man sollte also durchaus schwindelfrei sein. Im zweiten Teil geht es eigentlich identisch weiter. Die Felsen und Steine nehmen nun aber deutlich zu. Hin und wieder sind ein paar grössere, sichere Schritte nötig. An ein oder zwei Stellen geht es dabei fast senkrecht nach unten. Kurz vor den Lobhörnern führt der Weg in ein Geröllfeld. Der Weg ist aber gut zu finden und nach ein paar Höhenmetern steht man schliesslich am Fusse der Lobhörner. Ein idealer Punkt, um sich von der Gratwanderung etwas zu erholen und sich auf den Abstieg vorzubereiten.

Bergwanderweg Lobhörner – Sousläger – Grütschalp

Ab den Lobhörnern gibt es nun verschiedene Varianten, um weiter zu gehen. Wer Lust hat kann weiter gehen in Richtung Schwalmere und Kiental, die meisten werden sich hier aber für den Abstieg in Richtung Isenfluh und Grütschalp entscheiden. Ich war noch nicht ganz sicher, wohin ich absteigen wollte. Bis Sousegg hat man aber noch Zeit, bis dort ist es derselbe Weg. Der Weg führt entlang der Lobhörner immer leicht bergab. Teilweise sehr schmal und ab und zu muss man auch den Kopf etwas einziehen. Die Lobhörner einmal hinter sich gebracht, geht es über einen angenehm breiten Weg über Wiesen und Steine gemütlich bis Sousegg. Nun war es soweit und ich musste mich für einen Weg entscheiden. Nach intensivem Karten- und Landschafts- und Fahrplanstudium entschied ich mich für den Weg via Sousboden und Sousläger zur Grütschalp.

Ab Sousegg geht es erstmal weglos weiter. Markierungen sind relativ rar, doch die Richtung ist eigentlich ganz klar, gibt es doch nur eine Möglichkeit. Nach ein paar 100 Meter wird der Weg dann aber immer besser. Immer leicht bergab geht es über die Sousböden bis zum Chantbach. Unterwegs müssen immer wieder steile Gräben überwunden werden. Nach der Gratwanderung sollten diese aber kein Problem darstellen. Beim Bach angekommen, geht es nun steil runter bis zum Talgrund. Im Zickzack führt der Weg über Wiesen und schliesslich durch einen kleinen Wald. Entlang eines Feldweges geht es nun talauswärts bis Sousläger. Nach einem kurzen Aufstieg erreicht man einen kleinen See. Durch den Wald geht es nun immer leicht bergab entlang eines breiten Wanderwegs bis zur Grütschalp.

Karte

Kein offizieller Wanderweg
Ab Lobhornhütte bis zu den Lobhörner ist kein markierter Weg vorhanden. Details in der Beschreibung.

Übersicht

RegionBerner Oberland
Distanz18 km
Aufstieg1200 m
Abstieg1200 m
Tiefster Start1520m (Sulwald)
Höchster Punkt2500m (Lobhörner)
Höhe Ziel1486m (Grütschalp)
SchwierigkeitT3+ (Info)
Dauer5 Stunden
Kondition★★★★☆
Aussicht★★★★☆

Beste Jahreszeit

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