Wildgärst & Hinterbirg

Zwischen der Grossen Scheidegg und der Station First erstreckt sich, vorborgen von den ganzen Touristenströmen der Region, das wildromantische Tal Hinterbirg. Am östlichen Ende des Tals erheben sich Schwarzhore und Wildgärst. Ein anspruchsvoller, aber nicht sehr schwieriger Wanderweg führt von der Grossen Scheidegg auf den Wildgärst und durch das Hinterbirg zum berühmten Bachsee und schliesslich zur Station First.

Bergwanderweg Grosse Scheidegg – Wildgärst

Mit der ersten Verbindung am Morgen reiste ich nach Grindelwald. Von dort ging es anschliessend mit dem Bus in rund 30 Minuten über die Serpentinen auf die Grosse Scheidegg zum Start der Tour. Mit den zahlreichen weiteren Wanderern ging es die ersten paar Meter gemeinsam entlang des gut ausgebauten Wanderwegs in Richtung First. Schon nach der ersten Abzweigung waren die meisten Wanderer und Spaziergänger verschwunden. Ab Scheidegg Oberläger ist man dann fast ganz alleine unterwegs. Nachdem der Überquerung des kleinen Bachs ist auch bald der Feldweg fertig und der Bergwanderweg beginnt. Am Anfang dominieren noch saftige Alpwiesen, welche mit jedem Höhenmeter mit mehr Steinen durchsetzt sind. Teilweise weglos, aber gut markiert geht es immer weiter nach Oben, bis man schliesslich das Geröllfeld des Blaugletscherli erreicht.

Vom kleinen Gletscher sind inzwischen nur noch wenige Spuren übrig geblieben. Bei meinem Besuch 2018 war er noch knapp 30 Meter lang. Der Aufstieg zu Gletscher ist nicht ganz einfach. Mehrheitlich weglos geht es über das Gletschervorfeld mit vielen Felsen, Steinen und Kies nach oben. Immer wieder sind an markanten Felsen Wegmarkierungen angebracht. Nach einigem Kraxeln ist dann der Gletscher erreicht. Die letzten paar Meter führen schliesslich – absolut ungefährlich – über Schnee. Am anderen Ende des Gletschers angekommen, eröffnet sich einem eine wunderbare Aussicht auf Hexenseeli und die ganze Region Hinterbirg. Bevor ich meine Wanderung in Richtung Hinterbirg fortsetzte geht es erst noch auf den Gipfel des Wildgärst. Die Abzweigung ist gleich oben am Gletscher. Über ein weiteres Geröllfeld mit grossen Steinen sind die letzten knapp 200 Höhenmeter in ca. 30 Minuten überwunden. Auf dem Gipfel hat man schliesslich eine wunderbare Aussicht über das ganze Berner Oberland. Im Norden der Brienzersee mit dem Hardergrat, im Vordergrund das Axalphorn. Im West der Blick zum Niesen und im Süden den Blick auf das Schwarzhore und die Grossen der Berner Alpen.

Bergwanderweg Wildgärst – Hinterbirg – First

Nachdem ich die Aussicht ausgiebig genossen habe, setzte ich, frisch gestärkt, meine Wanderung in Richtung First fort. Auf dem selbem Weg wie beim Aufstieg geht es erstmal wieder runter. Ab Wart geht es dann über grosse Felsblöcke, meist weglos aber noch immer gut markiert, gemütlich bergab. Nach ein paar 100 Meter erreicht man eine Abzweigung. Links gehts über einen blau-weissen Alpinweg zum Klettersteig Schwarzhore, rechts beginnt der Abstieg zur Axalp und geradeaus gelangt man, immer noch über einen ehemaligen Gletscher mit entsprechend grossen und kleinen Felsen, zum Häxeseeli. Bis hierhin muss man auch im August noch mit kleinen Schneefeldern rechnen, die jedoch problemlos überquert werden können.

Ab dem Häxeseeli geht es nur noch leicht bergab. Je weiter runter es geht und je mehr man sich vom ehemaligen Gletscher entfernt, desto grüner wird die Landschaft. Bevor man den nächsten kleinen See erreicht, muss jedoch noch einmal ein grösseres Geröllfeld überwunden werden. So kommen auch noch einmal ein paar positive Höhenmeter dazu. Oben angekommen blickt man schliesslich direkt auf das Hagelseeli und den weiteren Verlauf des Hinterbirg. Der kleine, glasklare Bergsee ist dann schnell erreicht. Ich legte am Ufer des Sees eine kurze Pause ein. Das klare, blaue Wasser lädt durchaus zu einem kurzen Schwumm ein. Als Nichtschwimmer verzichtete ich aber darauf.

Bevor der Abstieg zur Firstbahn beginnen kann, müssen noch einmal ein paar Höhenmeter überwunden werden. Vom Hagelseeli aus geht es gemütlich aufwärts. Der Weg ist inzwischen deutlich breiter geworden. Mit etwas Glück kann man südlich des Weges, in den Geröllfeldern des Ritzengrätli, die dort lebende Gamsherde sehen. Ich hatte Glück und konnte fast 10 Gämsen zählen. Nachdem der höchste Punkt erreicht ist, macht der Weg eine Linkskurve. Am Ende erblickt man unter sich den berühmten Bachsee sowie die Grossen der Berner Alpen. Gleichzeitig sind auch die Touristenströme wieder mit dabei. Nach einem kurzen Abstieg biegt man schliesslich auf den breiten Wanderweg ein. Zusammen mit zahlreichen anderen Wanderern und Ausflüglern geht es nun die letzten paar 100 Meter runter zur Firstbahn.

Karte

Übersicht

RegionBerner Oberland
Distanz16 km
Aufstieg1200 m
Abstieg1000 m
Höhe Start1962m (Grosse Scheidegg)
Höchster Punkt2891m (Wildgärst)
Höhe Ziel2165m (First)
SchwierigkeitT3 (Info)
Dauer5 Stunden
Kondition★★★☆☆
Aussicht★★★★☆

Beste Jahreszeit

J

M

S

F

J

O

M

J

N

A

A

D

Links

Schreibe einen Kommentar