Vorbereiten einer Wanderung

Bevor man zu einer Wanderung aufbricht, muss diese geplant und vorbereitet werden. Die für mich wichtigsten Punkte für die Vorbereitung habe ich versucht zu beschreiben. Natürlich ist die Vorbereitung jeder Wanderung anders. Am Anfang wird man sicher zu viele Sachen mitnehmen. Was man wirklich braucht, merkt man mit der persönlichen Erfahrung nach ein paar Wanderungen.

Wanderweg oder Bergweg?

Bei der Planung einer Wanderung stellt sich rasch die Frage nach der Art des Weges. Ist es ein Wanderweg, ein Bergwanderweg oder gar ein Alpiner Weg? Die zu planende Ausrüstung richtet sich nach der Art des Weges, deshalb hier eine kleine Übersicht. Auch zu empfehlen ist ein Blick auf die offizielle Schwierigkeits-Skala des SAC, welche hier zu finden ist: Schwierigkeitsgrade

Wanderweg (T1)

Für die gelb markieren Wege ist normalerweise keine besondere Ausrüstung erforderlich. Die Wege sind gut ausgebaut und gefährliche Abschnitte sind nicht vorhanden oder gut gesichert.

In den Online-Wanderplanern sind die Wege gelb eingezeichnet.

Bergwanderweg (T2-T3)

Bergwanderwege sind rot-weiss markiert und bedürfen eine gewissen Trittsicherheit und entsprechender Ausrüstung mit guten Schuhen. Die Wege sind nur teilweise gut ausgebaut, manchmal kaum vorhanden.

In den Online-Wanderplanern sind die Wege rot eingezeichnet.

Alpiner Weg (T4-T6)

Alpine Wege sind blau-weiss markiert. Eine gute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und ein guter Orientierungssinn sind wichtig. Feste Berg- oder Wanderschuhe, evtl. sogar mit Steigeisen sind Pflicht. Wege sind nicht immer vorhanden.

In den Online-Wanderplanern sind die Wege blau eingezeichnet.

Kartenstudium

Der für mich wichtigste Teil der Vorbereitung einer Wanderung ist das Kartenstudium. Die topografischen Karten der Schweiz sind heute online verfügbar. Einige Seiten bieten die Möglichkeit, Wanderungen zu zeichnen, um so ein Anhaltspunkt über die Distanz, Höhenmeter und ungefähre Wanderzeit zu bekommen. Grundkenntnisse im Kartenlesen sind aber Voraussetzung um Wege auch richtig interpretieren zu können. Zum Kartenstudium gehören auch alternative Routen und Abstiegsvarianten.

Nicht vergessen darf man die Wildruhezonen. Diese sind unterteilt in rechtsverbindliche und empfohlene Zonen. In den meisten Online-Wanderplanern können die Zonen eingeblendet werden. Die meisten Zonen dürfen nur im Winter nicht betreten werden. Die genauen Regeln sind aber für jede Zonen separat festgelegt.

Literatur

Es gibt wohl heute keine Tour mehr, welche noch von niemandem begangen wurde. Viele Leute machen sich die Mühe und verfassen ausführliche Tourenbeschreibungen. Im Internet gibt es eine grosse Anzahl an Seiten und Tourenportalen. Auch wenn die komplette, geplante Tour nicht gefunden wird, so sind meistens Teilabschnitte zu finden. Zu den schwierigsten Teilen findet man eigentlich immer eine passende Tour. Dadurch erhält man einen guten Eindruck, was während einer Wanderung zu erwarten ist.

Inzwischen gibt es auch eine grosse Anzahl an Wanderführer, welche in Buchhandlungen und teilweise auch in Tourismusbüros erhältlich sind. Es gibt jedoch sehr grosse Qualitätsunterschiede. Beschreibungen ohne Karten oder Höhenprofil sind leider sehr oft anzutreffen. Für die Planung sind solche Bücher nur sehr beschränkt zu gebrauchen. Persönlich empfehlen kann ich aber die Bücher aus dem Rother-Verlag. Diese bieten gut recherchierte Berichte, Karten und sonstige wichtige Informationen.

Wetter

In den Bergen kann das Wetter jederzeit umschlagen. Besonders im Sommer können innerhalb kurzer Zeit heftige Gewitter entstehen. Bevor man loswandert sollte man deshalb immer die Wetterprognose anschauen. Doch nicht nur der geplante Wandertag sollte angeschaut werden. Hat es in den Tagen zuvor geregnet können Wanderwege sehr rutschig sein. Doch auch unterwegs sollte man immer einen Blick auf das Wetter haben. Nötigenfalls muss ein Abstieg vorzeitig über eine der geplanten Alternativrouten erfolgen.

Schuhe & Kleider

Wandern ist ein Freizeitsport, für welcher keine besondere Ausrüstung erforderlich ist. Normale Wanderwege können mit normalen Turnschuhen begangen werden. Soll es in die Berge gehen, sind aber richtige Wander- oder Bergschuhe zwingend nötig. Die Pflege der Schuhe vor und nach einer Wanderung ist wichtig. Dreck kann mit der Zeit die Aussenhaut beschädigen, deshalb sollte dieser baldmöglichst entfernt werden. Um Wasserdicht zu bleiben, sollten die Schuhe regelmässig imprägniert werden.

Wandern kann man grundsätzlich in ganz normaler Kleidung. Gerade bei längeren Touren und Touren in den Bergen sind leichte Wanderkleider aber vorteilhaft. Mit leichten Hosen ist man beweglicher als in hautengen Jeans. Synthetische Wander-Shirts trocknen schnell, was auf einer Wanderung ein grosser Vorteil sein kann. Wandersocken sind dicker als normale Socken und verhindern, dass man schmerhafte Blasen an den Füssen bekommen.

Weitere Ausrüstung

Immer in den Rucksack gehört eine kleine Apotheke um kleine Schürfwunden, etc. zu versorgen. Auch ein Regenschutz sollte immer dabei sein. Wie schon geschrieben, kann das Wetter in den Bergen teilweise sehr überraschend sein. Neben dem Regenschutz gehören auch der Jahreszeit entsprechende Kleider dazu. Hier gilt es zu beachten, dass es in 3000 Meter Höhe fast immer Wind gibt und auch im Hochsommer Temperaturen um 0 bis 10 Grad herrschen können. Weiter gehören auch noch ein Taschenmesser, topografische Karten, Lampe und ein Handy in den Rucksack. Je nach Bedarf können auch Wanderstöcke eine Hilfe sein. Je nach Wanderung sind weitere Gegenstände wie Seil und Pickel nötig.

Verpflegung

Das wichtigste während der Wanderung ist die Verpflegung. Ausreichend Wasser und/oder Tee muss immer dabei sein. Nicht immer kann man unterwegs seine Flasche auffüllen. Bei kalten Temperaturen gehört auch eine Thermosflasche mit warmem Tee in den Rucksack.

Doch auch Essen gehört dazu. Ein Hungerast auf einem Berggipfel ist nicht sehr schön. Passende Snacks für unterwegs sind frische oder getrocknete Früchte und Energieriegel. Diese führen dem Körper schnell Energie zu. Je nach dauer der Wanderung gehört sicher auch ein Mittagessen in Form eines Sandwiches oder etwas ähnlichem in den Rucksack.

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