Arpelistock

Alpinwanderweg
T4 (schwierig)
14 km
4-5 h
1000 m
1100 m
★★★★★

Der Arpelistock mit einer Höhe von 3036m ist ein wunderbarer Aussichtsgipfel oberhalb des Sanetsch-Gebiets. In der näheren Umgebung wird er nur durch das noch etwas höhere Gältehore sowie das Wildhorn überragt. Bei schönem und klarem Wetter bietet sich eine traumhafte Aussicht in Richtung Mont Blanc, die höchsten Walliser Gipfel aber auch in Richtung Bietschhorn und ins Berner Oberland. Der Gipfel ist entweder ab dem Col du Sanetsch oder von der Geltenhütte aus erreichbar. Der Weg über den Gipfel ist zudem Teil der Tour du Wildhorn, welche in 4 bis 5 Etappen rund ums Wildhorn führt.

Bergwanderweg Sanetsch – Arête de l’Arpille

Start der eigentlichen Tour auf den Arpelistock ist der Col du Sanetsch. Dieser ist mit dem öffentlichen Verkehr jedoch nur sehr schwer erreichbar, weshalb ich meine Tour beim Stausee begonnen habe. Ab Gsteig führt eine kleine Seilbahn in rund 10 Minuten zur Staumauer. Entlang des Sees führt der Weg erst flach, dann leicht ansteigend zum Sanetschpass. Dieser ist nach ca. 1 Stunde erreicht.

Ab der Passhöhe wird der Weg nun deutlich steiler und führt über den Arpeligrat (Arête de l’Arpille) bis zu einer Abzweigung auf 2670m. Auf dem Weg über den Grat wechseln sich steile und flache Abschnitte immer ab. Mal ist der Grat eher schmal, mal relativ breit. Der Weg führt mehrheitlich über Schutthügel, weshalb es gerade bei Nässe rutschig sein kann. Eine gewisse Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist schon hier Voraussetzung. Während dem gesamten Aufstieg erkennt man den immer näher kommenden Arpelistock. Auf der anderen Seite blickt man auf den schwindenden Glacier de Zanfleuron. Die Abzweigung auf dem Grat ist nach knapp einer Stunde erreicht.

Alpinwanderweg Arête de l’Arpille – Arpelistock

Schon kurz nach der Abzweigung – rechts geht es in Richtung Col des Audannes – sind die ersten Felsblöcke zu überwinden. Der Weg führt jeweils um die Blöcke herum, klettern ist also nicht nötig. Es folgt nun eine Traverse durch einen Schutthang. Immer steiler werdend führt der gut zu begehende Weg zu einer Felswand. Direkt oberhalb befindet sich der Gipfel.

Doch die letzten rund 70 Höhemeter haben es in sich. Der eingezeichnete Weg führt links neben dem Couloir nach oben. Vor Ort finden sich jedoch so gut wie keine Wegspuren oder Markierungen. Während meiner Besteigung habe ich das Couloir durchquert und bin anschliessend über den felsigen Grat nach oben geklettert. Es gibt auf dieser Seite ein paar Markierungen und Spuren, weshalb ich annehme, dass dieser Weg öfters begangen wird. Der Fels auf dieser Seite ist recht stabil, jedoch befindet sich oft Schutt auf den Felsstufen. Man kann im Felsen jedoch problemlos aufrecht stehen und die nächsten Stufen jeweils kurz anschauen und nötigenfalls reinigen. Da sich jederzeit Steine lösen können – spontan, selbst ausgelöst oder durch andere Wanderer – empfehle ich, die Felswand einzeln zu durchqueren, beziehungsweise genügen Abstand zu halten.

Ist die Felswand einmal durchstiegen, befindet man sich nur noch ein paar Meter neben dem Gipfelkreuz. Das Gipfelkreuz befindet sich direkt auf der Grenze, weshalb auf einer Seite das Berner, auf der anderen Seite das Walliser Wappen angebracht ist. Auf dem flachen Gipfelgebiet bietet sich nun eine grandiose 360 Grad Rundumsicht. Schwierig zu entscheiden, welche Aussicht man während einer ausgiebigen Pause geniessen möchte.

Alpinwanderweg Arpelistock – Geltenhütte

Frisch gestärkt beginnt der Abstieg in Richtung Geltenhütte. Für die ersten paar hundert Meter folgt man dem breiten Gratrücken, bevor der Weg dann rechts abbiegt. Bald erreicht man erneut eine Felswand, welche überwunden werden muss. Der Weg ist jedoch gut markiert und der Fels griffig. Es gibt nur wenige ausgesetzte Stellen, welche jedoch problemlos überwunden werden können. Wer die letzten Meter Aufstieg geschafft hat, schafft diesen Abstieg problemlos. Ist die Felswand überwunden, geht es über ein Schuttfeld weiter zu einem kleinen See. Auf der rechten Seite ist nun der Gältegletscher deutlich zu sehen.

Nach dem Seelein führt der Weg über, beziehungsweise entlang der Moräne langsam runter ins Rottal. Der steinige Untergrund weicht nun langsam wieder Erde und Gras. Das Rottal selbst ist eine unglaublich schöne Landschaft. In den massiven Felswänden auf der rechten Seite bilden sich bei warmem Wetter im Verlaufe des Tages enorme Wasserfälle. Der Gältebach fliesst ganz vorne über die Felswand und bildet einen fast 200 Meter Hohen Wasserfall. Das Tal selbst ist gezeichnet durch die unzähligen kleinen Bäche und Rinnsale.

Am Ende des Rottals beginnt nun auch der Schlussabstieg zur Geltenhütte. Ein schmaler Pfad führt entlang des Hangs zu einem Bach. Die Überquerung findet etwas unterhalb der Hütte statt, weshalb zum Abschluss noch ein paar positive Höhenmeter dazu kommen.

Bergwanderweg Fortsetzung ab Geltenhütte

Wer nicht in der Hütte übernachten will, kann von der Hütte in ca. 1.5 Stunden zum Lauenensee absteigen. Wer mit dem öV unterwegs ist, muss ab dort je nach Busfahrplan noch einen einstündigen Marsch nach Lauenen einrechnen.

Wer in der Hütte übernachtet hat am nächsten Morgen viele Varianten, um weiter zu gehen. Entweder wie oben beschrieben zum Lauensee, bzw. nach Lauenen absteigen, oder die Tour in Richtung Chüetungel und zum Tungelpass fortsetzen. Ab dort gehts dann entweder in Richtung Wildhornhütte, Iffigenalp oder zum Betelberg.

Beste Jahreszeit

Anfang Juli bis Ende September
Einzelne Schneefelder sind ganzjährig möglich.

Links

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